Parteien, Parkplatz, Populismus

Angst ist ein schlechter Ratgeber. Angst lähmt den Verstand und macht Menschen manipulierbar. Leider können Parteien nicht der Versuchung widerstehen, das für eigene Zwecke skrupellos auszunutzen. Hier ein Beispiel, direkt vor unserer Haustüre in Ratingen.

„Heiliger Sankt Florian, verschon mein Haus, zünd andere an!“ Als Sankt-Floriansprinzip gehört dieser Sinnspruch zum überlieferten Volksgut. Will sagen: Wenn ein Unheil passiert oder sonst wie Ungemach droht, dann bitte nicht bei mir, sondern beim Nachbarn.   Seit einigen Jahren hat sich dafür auch der Begriff „Nimbys“ im Sprachgebrauch etabliert. Wikipedia erklärt: „NIMBY steht als englischsprachiges Akronym für not in my backyard („nicht in meiner Nachbarschaft“).

Nun soll der auf Ratinger Stadtgebiet gelegene in Autobahnrastplatz Hösel um zusätzliche LKW-Stellplätze erweitert werden. Gut so, denn das dient der Verkehrssicherheit. Obendrein ist dieser Standplatz ideal: Ein freies flaches, bislang nur landwirtschaftliches Gelände, kaum Wohnhäuser in der Nähe. Die Verantwortung für den Bau liegt beim Bundesverkehrsministerium; die Gemeinde hat kein Entscheidungsrecht.

Die vorgelegten wissenschaftlichen Gutachten bescheinigen, daß es durch die Parkplätze keine nennenswerten zusätzlichen Emissionen durch Lärm und Abgase geben wird. Auf deutsch: Der ohnehin vorbeirauschende Verkehr auf der Autobahn übertönt und übertüncht alles. So weit, so gut. Aber nicht so für die Ratinger Parteien. Die entfachen gerne das Feuer der Empörung um darauf mit freundlicher Unterstützung der lokalen Presse ihr Süppchen zu kochen.  Man überschlägt sich geradezu in Empörungsritualen.  Einzige löbliche Ausnahme: Wir von der AfD, die Stimme der Vernunft.   Und so nimmt es nicht wunder, daß unsere Pressemitteilung nicht abgedruckt wurde:

Die AfD begrüßt ausdrücklich die Pläne zur Erweiterung des LKW-Stellplatzangebotes an der Autobahnraststelle Hösel. Das in Auge gefasste Gelände bietet sich ideal an für zusätzliche Ruhemöglichkeiten der Brummifahrer. Bernd Ulrich, Ratsherr aus Hösel, bemerkt dazu: „Wir alle kennen die furchtbaren Bilder, wenn wieder einmal ein LKW ungebremst mit voller Wucht in ein Stauende gerast ist. Stets sind Übermüdung und mangelhafte Konzentration ursächlich für diese schrecklichen Unfälle. Im Sinne der allgemeinen Verkehrssicherheit sind weitere Ruheplätze dringend notwendig. Wir halten die wissenschaftlichen Prognosen über das künftige Verkehrsaufkommen für glaubwürdig und erteilen damit allen haltlosen Spekulationen über ein mögliches Abflauen der LKW-Transporte auf deutschen Autobahnen eine klare Absage. Lastenfahrräder, die als Wunderwaffe für eine wie auch immer geartete Verkehrswende in den Städten im Gespräch sind, dürften für den Gütertransport auf Fernstraßen auch künftig keine Rolle spielen.“    

Bernd Ulrich ergänzt: „Das den Parteien im Bezirksausschuss vorgelegte öffentlich einsehbare wissenschaftliche Gutachten legt unseres Erachtens überzeugend dar, dass die befürchteten Beeinträchtigungen durch Lärm und Emissionen von den zusätzlichen Parkplätzen, in Anbetracht des auf der Autobahn ohnehin vorbeifließenden Verkehrs, vernachlässigbar gering sind. Für LKWs mit Kühlaggregaten sollte es speziell reservierte Stellplätze nahe der Fahrbahn geben; damit wäre auch dieses Lärmproblem auf einfache Weise gelöst. Die Zahl der direkt benachbarten Anlieger an der geplanten Parkplatzerweiterung ist erfreulicherweise sehr überschaubar. Eine negative Auswirkung könnte allerdings die Minderung der Verkehrswerte ihrer Anwesen sein. Hier sollte eine gerechte Kompensation erfolgen. Ein weiters Entgegenkommen für die Anlieger wäre auch die Einräumung eines eigenen Nutzungsrechts für die direkte Abfahrt von der Raststelle in ihr Wohngebiet. Denn aus Richtung Köln kommend würden sie dann den weiten Umweg über das Breitscheider Kreuz vermeiden und wären früher zuhause. Das spart Zeit und schont die Umwelt.“

Wir als Fraktion der AfD im Stadtrat von Ratingen verurteilen jeden Ansatz von Parteien, hier über Gebühr die Ängste der Anwohner zu schüren um sich damit zu profilieren. Wir hoffen auf Vernunft und Einsicht bei allen Beteiligten und eine gütliche Einigung.“

Wiederholungstäter: Erneut NAZI-Schmiererei in Ratingen!

„Es ist der Fluch der bösen Tat, dass sie fortzeugend Böses muss gebären.“ Es ist die fortwährende Schuld der übrigen Ratinger Ratsfraktionen, dass sie sich in seltener Einigkeit vor einem Jahr weigerten, die üble NAZI-Schmiererei in Ratingen zu verurteilen. Nicht nur das: Mit Ausnahme der Freien Demokraten lehnten sie alle unisono eine Resolution ab, mit der sie sich von diesem schändlichen Machwerk deutlich distanziert hätten. Genauer gesagt: Es wurde sogar jegliche  Diskussion   unterbunden. Das Thema wurde auf Antrag der SPD ganz einfach von der Tagesordnung der Ratsversammlung gestrichen.  So läuft „Gelebte Demokratie“ in Ratingen. Ein klassisches  Musterbeispiel für falsch verstandene Toleranz.

Dabei handelte es sich bei der Schmiererei um Sachbeschädigung, Beleidigung und Verhetzung. Strafbewehrt und streng verboten: Warum es  dann die Fraktionen von CDU, SPD, Bürgerunion  und Grüne nicht übers Herz brachten auch nur ein Missfallen über diese weithin sichtbare großformatige Ferkelei zu bekunden, ja, das bleibt deren Geheimnis.  Nur die FDP verhielt sich neutral enthielt sich bei der Abstimmung. All das ist nachlesbar im Protokoll der Ratsversammlung vom 18. August 2022.  Zuvor hatte ein Bürgermeisterkandidat aus dem linken Lager sogar noch die Dreistigkeit besessen, sich mit dieser Sudelei als Profilbild für seinen Facebook-Auftritt in Szene zu setzen.

Für uns Wertkonservative  von Fraktion der Alternativen war es von Beginn an sonnenklar, dass die Schmierfinken durch die heimliche Komplizenschaft der Altparteien weiterhin zu neuen Sudeleien im öffentlichen Raum  ermuntert werden. Und tatsächlich haben die Kerle jetzt noch einmal kräftig nachgelegt.  Seit Sonntag prangen die altbekannten NAZI-Parolen unübersehbar auf einem Großplakat an einer belebten Straße in Ratingen.  Gleiches Format, gleiche Handschrift.  Ob das die CDU, SPD, BU und Grüne weiterhin nur schulterzuckend zur Kenntnis nehmen? Wer hier nicht deutlich Stellung bezieht der macht sich der Mittäterschaft schuldig.

Ratingen West, Berliner Straße, Haltestelle Einsteinstraße

 

Es gibt keine toten Igel in Lintorf

Das ist die Quintessenz der Stellungnahme der Stadtverwaltung anlässlich der Sitzung des Bezirksausschuss Ratingen-Lintorf/Breitscheid zum BILD-Bericht über das Igel-Massaker. Das Dementi erinnert mich irgendwie an Mohammed Al-Sahaf, den letzten Pressesprecher von Saddam Hussein: „Es gibt keine Ungläubigen in Bagdad.“   Der Spruch wurde Kult. Denn zu dem Zeitpunkt standen die US-Panzer schon kurz vor dem Präsidentenpalast.  Die toten Igel von Ratingen: Hunde hatten sie erschnüffelt; Anwohner beschrieben ihre zerfetzten Kadaver.  Aber es gibt sie nicht. Es kann nicht sein was nicht sein darf.

Bildzeitung vom 25. Februar 2023

Was ist dem Massaker, sei es nun eingebildet oder schaurige Wirklichkeit? Fakt ist: Die Stadt hat rund um die Fritz-Windisch-Straße in Lintorf  den großen Kahlschlag verübt. Wo früher Sträucher, Brombeeren und Gebüsch den Tieren als Unterschlupf zum Winterschlaf dienten und den Anwohnern als willkommener Sichtschutz für ihre Gärten ist nun eine leere Ödnis. Zwar wird das dann auch wieder irgendwann zuwachsen, aber der verblüffte Passant fragt sich. Wozu das ganze? Mussten hier noch schnell ein paar Galabauer Umsatz machen? Denn es waren keine städtischen Bedienstete, die da mit Motorsäge und schwerem Gerät zum „Plattmachen“ angerückt sind.

Die entrüsteten Anwohner werden sich zunächst an die Lokalpostillen wie „Wochenblatt“ oder „Rheinische Post“ gewandt haben. Aber die wollten wohl nicht anbeißen. Man verdirbt es sich nur ungern mit den Stadthäuptern. Stattdessen ein ellenlanger Bericht in der RP darüber, wie Landschaftspflege in Ratingen praktiziert wird. Das sollte wohl aufgebrachte Gemüter beruhigen. Fehlanzeige: Da hatten die frustrierten Lintorfer schon mit der BILD-Zeitung gesprochen. Und die nahmen den Happen getreu dem Leitspruch: „Wir machen aus Fakten Emotionen“. So geht guter Journalismus. Viele andere verfahren dagegen nach dem Motto: „Wir machen aus Emotionen Fakten“.  So entsteht Lügenpresse.

Bericht in der Rheinischen Post

Die Ratskollegen im zuständigen Bezirksausschuss Lintorf rümpften indigniert die Nase, als ich Ihnen aus dem BILD-Bericht zitierte. Nein, BILD-Zeitung sei nicht ihr Niveau, so etwas lesen sie nicht. Igittigitt! Schade drum, denn Lesen bildet.

Letztens habe ich den Ort des Schreckens besucht. Von Kadavern war tatsächlich nichts mehr zu sehen. Vermutlich hatten da schon Krähen, Füchse und streunende Katzen sauber aufgeräumt.

In Lintorf: Sauberer Kahlschlag

Bernd Ulrich