Kein Wohnraum für Einheimische in ehemaligen Mitsubishi-Gebäuden

Es war eine Premiere im Ratinger Rat. Erstmals hatten wir als AfD gemeinsam mit SPD und Grünen gegen CDU und BU gestimmt. Was war passiert?

Auch ein blindes Huhn findet gelegentlich ein Korn. Dieser Sinnspruch kam mir in den Sinn, als die SPD einen vernünftig klingenden Antrag im Rat stellte: Die Verwaltung möge doch bitte prüfen, welcher Aufwand nötig sei, um den großen, seit Jahren leerstehenden Bürokomplex an der Gothaer Straße 8-10 in Wohnraum umzuwandeln. Diese weitläufige Immobilie befindet sich nämlich seit dem Umzug von Mitsubishi Electric im Eigentum der Stadt und steht seit Jahren nutzlos herum. Warum nicht, dachten wir, und stimmten dem SPD-Antrag zu.

Allerdings: Mit Händen und Füßen wehrte sich die Stadtverwaltung gegen dieses Ansinnen. Die Argumentation: Der Bürokomplex liegt in einem Gewerbegebiet, da müsse erst neues Baurecht geschaffen werden. Obendrein gäbe es dort noch einen Transportdienstleister, dessen LKWs Tag und Nacht ein- und ausfahren. Aber das gewichtigste Argument: Bei der Umwidmung einer Gewerbeimmobilie in Wohnraum müssten die neuesten Bauvorschriften für Wohngebäude angewendet werden: Wärmedämmung, Heizungssysteme, usw., usw. Das sei nun mal Vorschrift. Eben Bürokratie. Man konnte den Amtsschimmel förmlich wiehern hören. So wird das nix mit der Bekämpfung der Wohnungsnot in Deutschland.

CDU, Bürgerunion und FDP schlossen sich der Blockadehaltung an: Antrag abgelehnt! Also weiterhin Leerstand an der Adresse Gothaer Straße!

Unsere Vermutung: Das fragliche Objekt wird bald zur Flüchtlingsunterkunft umfunktioniert. Denn genau für diesen Zweck, nämlich die Bereitstellung von Wohnraum für Asylbewerber, Flüchtlinge usw. wurde schon vor Jahren das Bundesbaugesetz teilweise außer Kraft gesetzt! Hier nachzulesen: https://www.haufe.de/immobilien/wirtschaft-politik/fluechtlingsheime-duerfen-in-gewerbegebieten-gebaut-werden_84342_280698.html

Tatsächlich hatte die Ratinger Verwaltung sich schon im letzten Jahr vom Rat eine Vorlage absegnen lassen, nach welcher die ehemaligen Gebäude von Mitsubishi mit einem Kostenaufwand von ca. 2.7 Mio Euro zur „interimsweisen Unterbringung von Asylantragstellenden“ hergerichtet werden sollten: Hier der vollständige Text: https://ratsinfo.ratingen.de/sdnetrim/UGhVM0hpd2NXNFdFcExjZSeLsfPCxfduHxLu27VLTF9b4Xr2-VNT0pscRqYBQ112/Beschlussvorlage-148-2023.pdf

Der Beschluss wurde allerdings noch nicht umgesetzt, weil mit der Bereitstellung des Mercure-Hotels in Lintorf als Unterkunft für diesen Personenkreis vorerst ausreichend Kapazitäten in Ratingen bereitgestellt wurden. Aufgeschoben ist nicht aufgehoben, so lautet ein altes Sprichwort.

Was bleibt? Die „schon länger hier Lebenden“ gehen mal wieder leer aus. Übrigens: Unser außergewöhnliches Stimmverhalten gemeinsam mit Rot-Grün war der Lokalpresse keine Silbe wert: https://rp-online.de/nrw/staedte/ratingen/keine-neuen-wohnungen-auf-gothaer-strasse_aid-119566719

Rats-TV abgelehnt: Altparteien scheuen Transparenz

Die AfD beantragt für die nächste Ratssitzung die Prüfung der Machbarkeit und der Kosten eines Rats-TV in Ratingen. Denn so können alle Interessierten die Arbeits- und Entscheidungsprozesse des Rates einfach von zuhause oder unterwegs verfolgen und wissen sofort, wie der Rat der Stadt zu den Themen, die sie interessieren entschieden hat. Auch im Nachhinein können die Bürgerinnen und Bürger die Aufzeichnungen der Ratssitzungen zeitversetzt verfolgen.

Hierzu äußert sich Ratsherr Bernd Ulrich: „ Allgemein wird Klage geführt über das mangelnde Interesse der Bürger an kommunalpolitischen Themen. Ein Rats-TV ist ein geeignetes Instrument, um die Kommunalpolitik der Bürgerschaft näher zu bringen. Trotz des Rathausneubaus ist Ratingen diesbezüglich Nachzügler: Denn sowohl der Kreistag als auch Nachbarstädte im Kreis wie Hilden und Velbert verfügen seit langem über ein Rats-TV. Nach unserer Erfahrung profitieren auch die Umgangsformen in Rat bei der Anwesenheit von Zuschauern. Das konnte man bei publikumswirksamen Diskussionen wie etwa dem Fortbestand der Minoritenschule oder dem Aus für das Marienkrankenhaus gut beobachten. Wir hoffen auf eine breite Zustimmung zu unserem Antrag.“

In der Ratssitzung vom  1. Oktober wurde der Antrag  von allen Altparteien mit Ausnahme der FDP abgeschmettert. Transparenz? Nicht doch!

Tatort Turmstraße

Tatort Turmstraße 10: https://www.youtube.com/watch?v=suD4aVN0_6Q   Die Kinder und Betreuer in der städtischen Tageseinrichtung für Kinder waren es nicht. Das hat uns das Amt für Kinder, Jugend und Familie der Stadt Ratingen auf unsere Anfrage glaubhaft bestätigt. Das ist das schöne an Fraktionsanfragen: Während alle unsere Fraktionsanträge im Stadtrat ausnahmslos durch das Altparteienkartell abgewimmelt werden, müssen Anfragen von der Verwaltung beantwortet werden:

https://afd-ratingen.de/ratingen-politischer-kindesmissbrauch Aber wer war dann für die widerlichen Machwerke verantwortlich? Gibt dieses Plakat einen Hinweis?

JuTu: Das ist tatsächlich eine Einrichtung der evangelischen Kirche an derselben Adresse:

https://www.facebook.com/Juturatingen/?locale=de_DE

Der zugehörige Gemeindebrief wird deutlich: https://www.vomhimmelhoch.de/gemeindebrief  Da finden sich die Sätze: Der Euphemismus „Remigration“ wurde korrekterweise zum UNWORT des Jahres 2023 gekürt. In einem Land, in dem nicht-öffentlich oder öffentlich darüber diskutiert wird, dass man Millionen Mitmenschen dahin zurückschicken möchte woher sie kommen, müssen wir uns auf den Ursprung unserer Gesellschaft besinnen… die verbindende und offene Lebenseinstellung durch ausgrenzendes und menschenverachtendes Gedankengut gefährdet ist. Und das erleben wir zurzeit, wenn in Teilen der Gesellschaft über „Remigration“ nachgedacht wird, um angeblich unsere Heimat vor fremden Einflüssen zu schützen. Deshalb unterstützen wir mit Überzeugung die derzeitigen Initiativen gegen rechtes Gedankengut, das unsere offene und freundliche Lebensart zu erschüttern sucht“

Hier wird gedankenlos der von Correctiv und Altparteien befeuerte  und inzwischen widerlegte Narrativ von den angeblich geplanten millionenfachen Deportationen nachgeplappert. Zwar wird unsere Partei nicht namentlich erwähnt, aber jeder weiß genau was gemeint ist. „Du sollst nicht falsch Zeugnis reden wider Deinen Nächsten“, so lautet das achte biblische Gebot in der Übersetzung von Martin Luther. Eine Lüge gewinnt auch durch gebetsmühlenhafte Wiederholung keinen Wahrheitsgehalt.

Was die Kirchenleute obendrein schuldig bleiben: Irgendein Wort oder auch nur eine Silbe des Bedauerns über die Kollateralschäden einer grenzenlosen Migration. Die Toten von Mannheim, Bad Oeynhausen oder auch die zahllosen vorherigen Opfer einer grenzenlos naiven „Willkommenskultur“ wurden und werden einfach ausgeblendet.

Noch vor dem zur „Wannseekonferenz“ hochstilisierten Treffen von AfD- und CDU-Mitgliedern und anderen Bürgern in Potsdam forderte der Kanzler im letzten Jahr  in populistischer Manier  „Abschiebungen im großen Stil“.  Merkwürdig: Da gab es keinen evangelischen Aufschrei in Ratingen.  Die sinnfällige Erklärung: Die Kirchleute wussten ganz genau, dass dieser Kanzlerspruch nicht ernst zu nehmen ist. Auch Mörder, Vergewaltiger, Räuber, Diebe, Parteigänger des Kalifates usw. können sich weiterhin der schwarz-rot-grünen Gastfreundschaft in diesem Land erfreuen. Wie sagte die evangelische Pfarrerstochter aus der Uckermark schon vor Jahren lapidar: „Jetzt sind sie halt da.“

Ratingen: Politischer Kindesmissbrauch?

Die von Correctiv an Anfang diesen Jahres mit Unterstützung staatlicher Akteure lancierte Deportationslüge zeigte auch hier in Ratingen Wirkung. Um eine angeblich neue faschistische Machtübernahme zu verhindert, mobilisierten die regierenden Altparteien in Bund, Ländern und Kommunen sowie die ihnen gefügige Medien in beispielloser Weise die Zivilgesellschaft. Auch unmündige Kinder wurden zu diesem Zweck vor den Karren gespannt. Dabei bediente man sich eines perfiden Etikettenschwindels: Angeblich um die Demokratie zu retten gingen die tatsächlich besorgten Bürger in großer Zahl auf die Straße. Aber in Wirklichkeit ging es den Strippenziehern um die Diskreditierung und Vernichtung einer unbequemen Opposition.

Im Februar fiel uns hier in mitten in der Ratinger Innenstand eine Dekoration der besonderen Art auf, die wir zum Gegenstand einer Anfrage an den Bürgermeister machten:

Ratingen: Schüler in Bedrängnis

Schon vor über zwanzig Jahren strebte der ehrgeizige SPD-Genosse und heutige Bundeskanzler nach der „Lufthoheit über Kinderbetten„. Heute gehen Linksaktivisten rüde und schamlos minderjährige Schulkinder an und schrecken nicht einmal davor zurück, sogar auf dem Pausenhof Kinder zu verängstigen. Nein, nicht in Berlin-Neukölln, mitten hier in Ratingen. Wir haben dazu eine Anfrage gemacht und sind gespannt, wie sich die Verantwortlichen da herauswinden werden:

Das ist eigentlich schon schlimm genug. Aber es kommt noch knüppeldicke: Auch linksgrün ideologisierte Lehrer versuchen unverblümt, ihren Zöglingen die linksgrüne Gesinnung einzutrichtern.  Der Beutelsbacher Konsens, so etwas wie der hippokratische Eid für Pädagogen, ist an unseren Schulen nur noch Makulatur. Hier ein unglaublicher Vorfall, gleicher Tatort:

AfD fordert „Runden Tisch“ zum St. Marienkrankenhaus

Pressemitteilung: Die AfD begrüßt ausdrücklich die Initiative der leitenden Oberärzte zur Rettung des St. Marienkrankenhauses in letzter Sekunde. Es sollte nichts unversucht bleiben, um die drohende Schließung doch noch auf den letzten Metern abzuwenden. Die AfD hofft, dass die Idee des Runden Tisches, wie von den Oberärzten gefordert, von Stadtspitze und Fraktionen positiv aufgenommen und ohne Verzug umgesetzt wird. Hierzu hat die Ratsfraktion der AfD einen entsprechenden Antrag gestellt. Die für den 30. April terminierte Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses ist dafür eigentlich schon zu spät; die Stadtspitze sollte unverzüglich handeln. In der gegenwärtigen Situation ist jeder verlorene Tag einer zu viel.

Hierzu äußert sich Ratsherr Bernd Ulrich: „Die Zeit der Geheimniskrämerei ist jetzt endgültig vorbei. Die Karten müssen von allen Beteiligten nun offen auf den Tisch gelegt werden, damit jeder klar und deutlich sieht, was und wie er zur Rettung von St. Marien beitragen kann. Wir hoffen inständig, dass sich niemand diesem letzten Rettungsversuch verschließen wird. Wir als AfD gehen davon aus, dass sich mit einem Politikwechsel nach der nächsten Bundestagswahl die allgemeinen Rahmenbedingungen für die Krankenhäuser soweit verbessern, dass auch die jetzt von der Schließung bedrohten Häuser aus eigener Kraft wieder überlebensfähig werden. Von daher wäre ein finanzielles Engagement der Stadt ohnehin nur zeitlich begrenzt erforderlich. Es ist zwar der buchstäbliche Griff nach dem letzten Strohhalm, aber die Chance sollte ergriffen werden.“

UmAs und Millionen

Richtig gelesen. Nicht Omas, sondern UMAs. Das ist die gängige amtsdeutsche Abkürzung füe „Unbegleitete minderjährige Ausländer“, gelegentlich auch „Unbegleitete minderjährige Asylbewerber“.  Und dieser Personenkreis kostet die öffentliche Hand richtig viel Geld. In Ratingen sind das nach Auskunft der Verwaltung ca. 250€ täglich, etwa 90.000€ im Jahr. Wohlgemerkt: Pro Person! In Ratingen ist etwa ein halbes Hundert untergebracht, das summiert sich auf einen stattlichen Millionenbetrag. Nebenbei: Andere Kommunen schaffen das mit weniger Geld, da spricht man von ca. 60.000 pro Jahr; 5.000 pro Monat.

Nun wollten wir als Ratsfraktion gerne wissen, was das für Kinder und Jugendliche sind. Ist es ein ausgewogenes Geschlechterverhältnis; wo kommen sie her, wie alt sind sie? Wie sind sie untergebracht? Treffen wir da den zehnjährigen Knaben aus Gambia ebenso wie das siebenjährige Mädchen aus dem Süd-Sudan? Und vor allem: Handelt es sich möglicherweise bei einigen um Ankerkinder? Als Ankerkinder bezeichnet man nämlich diejenigen, welche von ihren Familien nach Deutschland vorgeschickt werden um dann im Zuge der Familienzusammenführung die Verwandtschaft ebenfalls nach Deutschland zu holen. Immerhin gibt es hierzulande jährlich etwa 140.000 solcher Nachzüge wegen Familienzusammenführung. Und so formulierten wir bereits im November 2023 die Anfrage an die Verwaltung:

Nach einigen Wochen fragten wir noch einmal nach. Dann kurz vor Ostern, dann die Antwort:

Erstaunlich, von den 59 aufgeführten Personen (immer nur eine Momentaufnahme, Tendenz steigend) sind nicht alles angehende junge Männer, es sind tatsächlich auch drei Heranwachsende weiblichen Geschlechts dabei. Aber niemand ist unter 14 Jahren; wirklich kleine Kinder sind nicht darunter. Aber ob die Altersangaben wirklich stimmen? Danach hatten und konnten wir auch nicht fragen, denn die Altersfeststellung ist verpönt und gehört nicht zum Aufgabenbereich der Kommune. Aber auf die interessante Frage, ob diese vielfach bedauernswerten Menschen einen Erfolgsdruck ausgesetzt sind um ihre Familien hierhin zu bringen, das konnten wir nicht in Erfahrung bringen. Dabei sind das oftmals tragische Schicksale: Wie aus anderen Zusammenhängen bekannt, gelten diese dann in Ihren Heimatdörfern als Versager und können sich zuhause nicht mehr blicken lassen.

Auch erstaunlich: Da werden als Herkunftsländer neben der Türkei auch Angola und Marokko genannt. Länder, die nach allgemeiner Wahrnehmung von Bürgerkrieg und Kampfhandlungen verschont sind.

Unserer Fraktion wurden bedauerlicherweise im Jugendhilfeausschuss, in dem über die Betreuung der UmAs beraten wird, weder Sitz noch Stimme eingeräumt. Das machen die „Demokratischen Parteien“ unter sich aus. Wir werden uns aber nicht davon anhalten lassen, die weitere Entwicklung kritisch zu beobachten und zu berichten.

Marienkrankenhaus: Klatsche für den Bürgermeister

Das Kind ist in den Brunnen gefallen; nun beginnen die Schuldzuweisungen. Das Ende des Marienkrankenhauses ist allem Anschein nach besiegelt und nun versucht der Bürgermeister der Geschäftsführung mit einer Pressemeldung  die Schuld für das Desaster mit diesen Worten in die Schuhe zu schieben:

Wir können uns des Eindrucks nicht erwehren, dass der Krankenhausträger und die Geschäftsführung kein Interesse am Weiterbestand eines wenn auch reduzierten medizinischen Angebots am Standort haben“.

Krass! Logisch, dass St. Marien sich diese schallende Ohrfeige nicht gefallen lässt und sofort sachlich nüchtern mit Fakten kontert:

Die von städtischer Seite gemachten Vorwürfe sind unverständlich und entbehren jeder sachlichen Grundlage. Die angekündigte Entscheidung über die Schließung und den Zeitplan wurde im Vorfeld mit sämtlichen Verfahrensbeteiligten besprochen und abgestimmt…. Auch die Stadt Ratingen war von Beginn an, das heißt seit Mitte des Jahres 2023, dauerhaft in den Prozess eingebunden sowie über sämtliche Schritte informiert… Für Gespräche über eine mögliche Akutversorgung am Standort, bei der es ersichtlich nicht um eine Fortsetzung der stationären Krankenversorgung geht, steht die Geschäftsleitung der St. Marien-Krankenhaus GmbH selbstverständlich jederzeit zur Verfügung. Nach aktuellem Kenntnisstand ist der Geschäftsführung aber kein Konzept bekannt, wie sich eine Akutversorgung am Standort kurzfristig umsetzen lassen sollte… Mehr als eine Gesprächsanfrage, die der Geschäftsleitung am Abend des 11. April 2024 über die Stadt Ratingen per E-Mail zugeschickt wurde, gibt es nicht…Auch die Stadt Ratingen hat eine städtische Trägerschaft wiederholt ausgeschlossen.“

Zack, das sitzt! Die Kirchengemeinde sattelt in ihrer Pressemeldung noch drauf:

„Die Stadt Ratingen war in den gesamten Prozess der Investorensuche von Anfang an eingebunden, und zwar seit Mitte 2023. Sie wurde über alle wesentlichen Ergebnisse informiert. Insbesondere wurde sie frühzeitig gebeten, sich aktiv einzubringen, bis hin zum Angebot einer Beteiligung oder Übernahme des Krankenhauses. Wenn dies erst jetzt – 5 nach 12 – geschieht, sind die Möglichkeiten für alle Beteiligten beschränkt.“

Eine doppelte Klatsche für die Stadtspitze.

Wir als AfD-Stadtratsfraktion fühlen uns hintergangen. Denn seit November letzten Jahres wurden uns vom Bürgermeister Beruhigungspillen verabreicht: Alles im Griff, Geheimhaltung ist die erste Bürgerpflicht um die schwierigen Gespräche nicht zu stören. Ja, an wen richteten sich denn die Demonstration auf dem Marktplatz, wer waren die Adressaten der Petition mit über dreißigtausend Unterschriften? Die Politik! Und erst jetzt erfahren wir, dass Stadtspitze und die sogenannten „Demokratischen Parteien“ hinter der Verwaltung praktisch unbeteiligt zugesehen haben, wie sich die Katastrophe anbahnte. Nicht nur das: Man hatte sich jegliche Einmischung, jedes Auskunftsverlangen verbeten. Jetzt haben wir den Schlamassel.

Ein Trauerspiel. Logisch,  dass Rot-Grün schon aus Parteiräson der fatalen Politik des von Lauterbach und Ampelkoalition inszenierten bundesweiten Kliniksterbens hier auf lokaler Ebene keinen Einhalt gebieten würde. Aber dass auch die übrigen sogenannten „Demokratischen Parteien“ keinerlei eigene Initiative zeigten: Das tut weh. Es war übrigens die CDU im Stadtrat welche initiierte, dass unser im Oktober letzten Jahres eingereichter Antrag zur Rettung des Marienkrankenhauses vom öffentlichen Teil der Tagesordnung abgesetzt wurde. So geht das hier in Ratingen.

Trauer um das Marienkrankenhaus

Aus, Schluss, vorbei! Verzweiflung, Trauer und Wut mischen sich bei der niederschmetternden Nachricht vom nahen Ende des St. Marienkrankenhauses in Ratingen. Die Demonstrationen, die zigtausend gesammelten Unterschriften, die verzweifelten Appelle, alles vergebens!

Das Kliniksterben in diesem Land ist politisch gewollt. Daraus machen Gesundheitsminister Lauterbach und die ihn tragende Ampelkoalition gar keinen Hehl. In der Zwickmühle ständig steigender Kosten und den nach oben gedeckelten Einnahmen sind die Insolvenzen vorprogrammiert. Auf der Strecke bleiben die kleineren Häuser, die Schwächeren.

Auch wir als Ratinger Ratsmitglieder müssen uns die Frage nach eigener Mitschuld stellen. Hätten wir das Thema schärfer angehen müssen? Hätten wir die Beruhigungspillen und Vertröstungen, die uns vom Bürgermeister fortwährend verabreicht wurden, nicht einfach so hinnehmen dürfen?

Wir hatten uns bereits bei den Etatberatungen im letzten Jahr darüber gewundert, dass nicht einmal ein Euro als Merkposten für das gefährdete Marienkrankenhaus erwähnt wurde.  Misstrauisch geworden, stellten wir im Oktober 2023 einen Antrag unter dem Titel „Zukunftssicherung des St. Marienkrankenhauses“:

Antrag: Die Verwaltung möge in Abstimmung mit den jetzigen Trägern des Krankenhauses prüfen, welche Finanzmittel kurz- und mittelfristig für die Sicherstellung des weiteren Betriebes erforderlich sind. Des Weiteren ist zu prüfen, ob und wie ein Eintritt der Stadt in den Kreis der Träger des Krankenhauses gestaltet werden kann.

In der folgenden Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses (HAFA)  im November wurde dieser Antrag sofort vom öffentlichen in den nichtöffentlichen Teil verschoben. Ich verrate kein Geheimnis mit der Feststellung, dass auch im nichtöffentlichen Teil der Sitzung des HAFA dem Bürgermeister keine einzige Zahl zu entlocken war. Tenor: Um die schwierigen Verhandlungen nicht zu stören dürfe er darüber nicht reden. Auch schon die Information, dass er nicht darüber reden dürfe, sei eigentlich schon zu viel Auskunft. Das war es dann.

Über die Jahreswende ging St. Marien in das Schutzschirmverfahren. Die Insolvenz rückte bedrohlich näher. Am 9. Februar beantragten wir von der AfD eine Sitzung des Ältestenrates. Thema: „Existenzsicherung des Marienkrankenhauses“. Wir wollten ganz einfach wissen, wieviel Geld das Marienkrankenhaus auf der Zeitschiene zum Überleben benötigt.

Um es kurz zu machen: Sowohl bei dieser als auch bei weiteren Sitzungen wurden wir vertröstet. Die Verhandlungen mit den potentiellen Partnern seien schwierig und müssten daher geheim bleiben. Zahlen? Fehlanzeige!

Die Übernahme einer Trägerschaft durch die Stadt selbst wurde stets kategorisch ausgeschlossen. Da seien bürokratische Hürden, zudem sei das Krankenhaus bei den jetzigen gesundheitspolitischen Regularien nicht überlebensfähig und ein Millionengrab.  Unser Einwand: Wir gehen davon aus, dass der Einstieg der Stadt in den Kreis der Träger nur als temporäre Überlebenshilfe gedacht ist. Denn eine neue Bundesregierung, in der die AfD Einfluss hat, würde die Ampelpolitik des finanziellen Ausblutens der Kliniken beenden und die Prioritäten zur Sicherung der notwendigen Daseinsvorsorge für die hiesige Bevölkerung neu justieren. Und dazu gehört eben eine wohnortnahe stationäre ärztliche Versorgung. So, wie St. Marien es für die Einwohner Ratingens bietet. – Aber unser mündlich vorgebrachter Vorschlag wurde, wie alles, was von der AfD kommt, ohne jede Diskussion beiseite gewischt. Dabei war durchaus klar, dass die betagte Substanz des Krankenhauses einer Auffrischung bedarf und dass auch Investitionen in die Technik getätigt werden müssen.

Auch bei einem Einstieg eines neuen Partners hätte dieser ein Brautgeld von der öffentlichen Hand gefordert und, wie das Beispiel Hilden zeigt, auch erhalten.  Wir wissen nicht, um welche Summen bei den Verhandlungen über den Weiterbetrieb von St. Marien gepokert wurde. Das blieb Geheimnis der Beteiligten; der Bürgermeister hielt sich stets bedeckt. Möglicherweise wussten andere Fraktionen mehr; das entzieht sich unserer Kenntnis. Jetzt ist das Spiel aus, verloren. Keine Ahnung, mit welchen Beträgen, wenn überhaupt, sich Kommune und Kreis an der Rettung hätten beteiligen wollen.

Wie man aus Bemerkungen am Rande schließen konnte, beziffert sich die gegenwärtige jährliche  Unterdeckung vermutlich auf einen niedrigen einstelligen Millionenbetrag.  Zum Vergleich: Der städtische Haushalt hat ein Volumen von deutlich mehr als dreihundert Millionen.

Es hätte kreativer Ansätze seitens der Stadt bedurft um St. Marien zu retten. An anderer Stelle zeigt Ratingen durchaus Einfallsreichtum. So etwa beim Beispiel Schwimmbad: Neubau und Finanzierung übernehmen die Stadtwerke.

Eine alte Volksweisheit sagt: Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg. Es scheint, dass es den politisch Verantwortlichen in dieser Stadt schlichtweg am Willen gefehlt hat. Außer Lippenbekenntnissen nichts gewesen. Schade. Das Nachsehen haben die Patienten, die Beschäftigten und letztlich alle Einwohner.

Es bleibt ein bitterer Nachgeschmack. Irgendwann fiel, von wem auch immer, in der Runde der Fraktionen die Bemerkung, dass auch das Krankenhausmanagement Fehler gemacht habe. Zustimmendes Nicken bei den anderen. Man hat einen Schuldigen gefunden.