Es gibt viele Koalitionen: Große, kleine, Ampel, Schwampel, Sozialliberale, Jamaika und vielleicht demnächst Bahamas. Hier in Ratingen haben wir eine Besonderheit: Die quietschbunte Koalition, abgekürzt Quiko. Da ist alles drin, was dem woken Zeitgeist huldigt: CDU, Bürgerunion, SPD, und natürlich die Grünen und ihr alberner Wurmfortsatz: Die PARTEI.
Und diese Quiko hat nun für unsere Stadt Ratingen die feste Frauenquote beschlossen. Nicht 20, nicht 30, nein zu mindestens 50% sollen Frauen alle Funktionen, Gremien, Positionen, Arbeitsgruppen und so weiter besetzen. So steht es im Ratinger Gleichstellungsplan, so stand es in der Beschlussvorlage der Verwaltung, so wurde es einstimmig von der Quiko in der letzten Ratssitzung abgesegnet. Allein wir von der AfD haben diesem Unsinn unsere Zustimmung verweigert. Übrigens: Von einer Mindestmännerquote ist im Gleichstellungsplan nicht die Rede. Das wäre doch mal eine spannende Sache geworden!
Diese zeitgeistige Verirrung haben wir der Gender-Ideologie zu verdanken. Eigentlich ein alter Hut: Schon vor über 50 Jahren wurde die abstruse Idee geboren, dass der Unterschied zwischen Mann und Frau nichts weiter sei als ein soziales Konstrukt, das zum Zwecke weiblicher Emanzipation überwunden werden müsse. Dass die unterschiedlichen Neigungen und Vorlieben von Frauen und Männern im Wesentlichen durch die Natur bedingt sein könnten: Dieser Gedanke wird von Gender-Aktivisten als „Biologismus“ verunglimpf und bekämpft. Auch wenn einige Vertreter der Quiko insgeheim die Faust in der Tasche ballen: Sie alle haben die Quote abgesegnet. Wir haben dazu die folgende Pressemitteilung an die RP herausgegeben:
Mit einem in der Öffentlichkeit kaum wahrgenommenen Ratsbeschluss wurde kürzlich eine starre Quotenregel für die Stadtverwaltung verabschiedet. In der Vorlagen-Nr. 62/2023 zur Ratssitzung am 16. Mai steht wörtlich die Forderung: „..Die vorhandenen Strukturen (sind) so zu verändern, dass Frauen in allen Bereichen, Berufen und Funktionen in der Stadtverwaltung Ratingen paritätisch vertreten sind.“ Dem stimmten alle Fraktionen mit Ausnahme der Alternative für Deutschland zu. Ein entsprechender Änderungsantrag der AfD wurde verworfen.
Hierzu kommentiert Ratsherr Bernd Ulrich: „Es ist völlig richtig, allen Jungen und Mädchen, Frauen und Männern gleiche Entwicklungs-, Bildungs- und Berufschancen zu ermöglichen. Dazu gehört auch die Ermutigung, sich für Berufs- und Tätigkeitsfelder zu entscheiden, die bislang vorwiegend von dem jeweils anderen Geschlecht besetzt wurden. Die Vorgabe fester Quoten für alle Tätigkeitsbereiche, Aufgaben, Projekte und Verantwortungen im geforderten Verhältnis 1:1 ist allerdings schlichtweg lebensfremd und wird in konkreten Fällen regelmäßig zu geschlechtsspezifischen Diskriminierungen führen. Es ist entspricht naturgegebenen Präferenzen, wenn beispielsweise Berufsbilder wie Feuerwehr oder Müllwerker mehrheitlich von männlichen Jugendlichen gewählt werden, wohingegen in der kindlichen Betreuung, Bildung und Erziehung in Kitas, Kindergärten und Grundschulen vorwiegend weibliches Personal anzutreffen ist. Dies hat nicht das Geringste mit Diskriminierung zu tun, sondern entspricht den individuellen Interessen der Berufstätigen.
Die nun verabschiedete starre Quotenregelung über alle Funktionsbereiche hinweg wird regelmäßig zur Abweisung geeigneter Bewerber aufgrund „falschen Geschlechtes“ bei der Besetzung von Positionen führen. Dies verstößt unseres Erachtens nicht nur gegen Artikel 15 unseres Grundgesetzes (Freiheit der Berufswahl) sondern insbesondere gegen Geist und Buchstaben des ersten Satzes im dritten Absatz des Artikels 3 des Verfassung: Niemand darf wegen seines Geschlechtes, seiner Abstammung, seiner Rasse, seiner Sprache, seiner Heimat und Herkunft, seines Glaubens, seiner religiösen oder politischen Anschauungen benachteiligt oder bevorzugt werden.“ – Wir werden genau beobachten, wie der Ratsbeschluss künftig in der Praxis umgesetzt wird.
Und der Bürgermeister? Der hat, gestützt auf die Gemeindeordnung und sehr zum Missfallen der Quiko-Ratsvertreter, schon mehr als einmal deutlich klargestellt, dass er der Herr im Hause ist sobald es um Personalangelegenheiten und Neueinstellungen geht.
Herzliche Grüße, Ihr Bernd Ulrich